Unzufrieden waren viele mit dem Aussehen und Zustand dieses zentralen Spenger Platzes als vor einigen Jahren unser UWG Ratsmitglied Andreas Weike mit seiner Frage zur unklaren Parkplatz-Situation die Diskussion in Gang brachte. Der Bürgermeister nahm es als Anstoß für das ISEK – Integrierte Stadtentwicklungskonzept – das es heute ermöglicht an vielen Stellen in der Innenstadt mit Städtebaufördermitteln des Landes Dinge zu verbessern. Der Blücherplatz war immer wieder Diskussionsthema in allen ISEK-Beratungen – einige Ratsvertreter lehnten von Anfang an eine Veränderung ab, und wenn dann nur im kleinsten Rahmen und möglichst ohne Kosten. Dass das Pflaster nach über 35 Jahren in die Jahre gekommen ist, vermehrt Schäden auftreten und eine Erneuerung auch aus diesem Grund sinnvoll ist, wurde ausgeblendet.

Es kam die Idee des „Freiraumplanerischen Wettbewerbs“ – Planungsbüros machen einen Entwurf, eine Jury berät diese und der Wettbewerbssieger wird schließlich umgesetzt. – Ein ungewöhnlicher und spannender Prozess. – Wir alle waren überrascht, wie viele Büros sich beteiligen wollten (es mussten sogar welche abgelehnt werden) und die Jury (Fachplaner und Vertreter aller Ratsparteien und der Verwaltung) war beeindruckt von den Ergebnissen und stellte schließlich einvernehmlich einen Sieger fest. – Neue Verkehrsleitung, Veränderungen in Pflaster und Aufteilung des Platzes, Aufenthaltsqualität wird geschaffen, attraktive Sitzmöbel und Wasserspiel werden bald zum Verweilen einladen.

Als dann der Siegerbeitrag mit einem konkreten Plan unterlegt war mussten wir alle etwas erschreckt feststellen, dass sich die Kosten in mehreren Jahren der Vorbereitung, Wettbewerb und Planung höher entwickelten, als am Anfang überschlägig vorausberechnet. – Auch hier bildete sich wieder Widerstand, sogar die komplette Aufgabe des Projekts (verbunden mit der Rückzahlung bereits geförderter Wettbewerbskosten) wurde von der CDU gefordert. Letztendlich haben UWG Spenge gemeinsam mit SPD und Grüne die Ausführung des Wettbewerbssiegers auch trotz Kostensteigerung aus Überzeugung über das kommende Ergebnis beschlossen – 70% der Baukosten sollten aus Landesfördermitteln kommen, der Rest von der Stadt aufgebracht werden.

Bevor das Projekt jetzt in die Umsetzung gehen konnte traf uns die Corona-Pandemie. … Neben vielen Sofortprogrammen beschloss die Landesregierung in diesem Jahre alle genehmigten Städtebaufördermaßnahmen zu 100% zu übernehmen – das bedeutet für den Blücherplatz – 100% Förderung – Erneuerung nach dem Plan des Wettbewerbssieger ohne eigene Kosten für die Stadt Spenge – eine glückliche Entwicklung in schwerer Zeit. Und eine Chance für Spenge – für mehr Leben auf dem Blücherplatz. Aber auch eine Aufgabe für alle Bürgerinnen und Bürger dieses Angebot anzunehmen und gemeinsam mit den Betrieben aus Gastronomie, Handel und Dienstleistung den Blücherplatz auch mit Leben zu füllen.

Die UWG Spenge hat sich immer für die Erneuerung des Blücherplatz eingesetzt, immer wieder die Verbesserung gefordert, den Wettbewerbsprozess begeistert mitgemacht und freut sich auf das Ergebnis, dass neue Qualität für alle Spenger Bürgerinnen und Bürger schaffen kann. Ein kluger Anstoß und beharrliches Weiterverfolgen bringen ein gutes Ergebnis für alle!